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Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Kleinwühlmaus

European pine vole

Rote Liste NRW: D Daten unzureichend

Microtus subterraneus

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: Jan Ole Kriegs, Münster-Gievenbeck 2014
Die Kleinwühlmaus hat sehr kleine Augen und kurze, kaum aus dem Fell herausragende Ohren, weshalb sie manchmal auch als Kleinäugige Wühlmaus oder auch als Kurzohrmaus bezeichnetet wird. Ansonsten ähnelt sie der Feld- und der Erdmaus äußerlich sehr. Das Fell ist auf der Oberseite kalt graubraun gefärbt, die Unterseite gräulich. Die Kleinwühlmaus besiedelt unterschiedliche Lebensräume, die jedoch nicht zu trocken sein dürfen. Dies sind hauptsächlich Weideland, Randstrukturen landwirtschaftlicher Nutzflächen aber auch feuchte Auenbereiche und gelegentlich Laubwälder. Eine dichte Bodenvegetation von Gräsern, Kräuter oder Stauden wird bevorzugt, da diese es ihr ermöglicht, sich oberirdisch geschützt zu bewegen. Die Kleinwühlmaus ist stark an das Leben im Untergrund gebunden und ist somit eher selten an der Oberfläche zu beobachten. Als Nahrung dienen deshalb auch vermehrt Wurzeln, Rhizome und Knollen im Vergleich zur eher Blattwerk fressenden Erd- bzw. Feldmaus.

Die Kleinwühlmaus kommt im gemäßigten Europa vor. Die nordwestliche Verbreitungsgrenze verläuft von den südlichen Niederlanden über den nördlichen Teil Westfalens und den Raum Hannover in östlicher Richtung. Im Süderbergland werden vor allem feuchte Hochstaudenfluren, zum Beispiel in Bachtälern besiedelt. Waldränder und Böschungen von Entwässerungsgräben scheinen im Tiefland eine Rolle für das Vorkommen der Art zu spielen. Wahrscheinlich kommt die Kleinwühlmaus vor allem an Orten vor, an denen die Konkurrenz durch die Feldmaus nicht zu groß ist. Ihr breiter gefächertes Nahrungsspektrum gegenüber anderen Microtus-Arten scheint dabei ihr Überleben auch in kleinräumigen Habitaten einer heterogenen Agrarlandschaft zu sichern. Dazu gehören neben Waldlichtungen auch abwechslungsreiche und strukturreiche Lebensräume wie beispielsweise Kleingartenanlagen. Obwohl lokal hohe Dichten erreicht werden können, sind großflächige Massenvermehrungen dieser Art nicht bekannt. Derzeit scheint es noch Datenlücken aus dem Bereich des niederrheinischen Tieflandes und der niederrheinischen Bucht zu geben, so dass das aktuelle Verbreitungsmuster auf der nebenstehenden Karte wahrscheinlich noch unvollständig ist.

Literatur:

  • NIETHAMMER J (1982): Microtus subterraneus (de Sélys-Longchamps, 1836). In: NIETHAMMER J, KRAPP F (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas, Wiesbaden. Nagetiere II: 397-418.
  • SCHRÖPFER R (1984): Kleinwühlmaus - Pitymys subterraneus (de Selys-Longchamps, 1836). In: SCHRÖPFER R, FELDMANN R, VIERHAUS H (Hrsg.): Die Säugetiere Westfalens. - Abhandl.Westf. Mus. Naturk. 46: 196-204.

Textautor

Christian Imholt und Jan Ole Kriegs

Empfohlene Zitierweise

Imholt C, Kriegs JO (2024): Kleinwühlmaus (Microtus_subterraneus).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 04.12.2024

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