Für die Menschen. Für Westfalen-Lippe.
Titelbild

Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens

AG Säugetierkunde in NRW

Der Atlas zeigt Ihnen auf Basis von Topographischen Karten das Vorkommen heimischer Säugetierarten. Probieren Sie es aus.

Große Bartfledermaus

Brandt′s Bat

Rote Liste NRW: 2 Stark gefährdet

Myotis brandtii

Startjahr

Endjahr

 

Artfoto
Foto: Heinz Immekus
Die Große Bartfledermaus hat eine Unterarmlänge von 33 - 38 mm und ein Gewicht von 5 - 7 g. Demnach gehört sie zu den kleinen Fledermausarten in NRW. Charakteristisch ist ihr langes, mit zunehmendem Alter heller werdendes Fell, wobei die hellen Haarspitzen auf der Oberseite einen merklichen Glanz bewirken. Die noch dunklen Jungtiere gleichen den ähnlich gefärbten jungen Kleinen Bartfledermäusen weitgehend. Eine eindeutige Artbestimmung erfolgt anhand von Zahnmerkmalen und im Fall der Männchen anhand des keulig verdickten Penis.
Die Große Bartfledermaus bevorzugt eine strukturreiche Landschaft mit (Au- und Feucht-) Wäldern, Stillgewässern sowie linearen Gehölzstrukturen. Sie ist stärker an Wald gebunden als die Kleine Bartfledermaus. Die Jagd erfolgt in geschlossenen Wäldern mit geringer Strauchschicht, über Waldwegen, sowie entlang linienhafter Vegetationsstrukturen im Offenland und gelegentlich auch in Viehställen. Ähnlich der Wasserfledermaus jagen Große Bartfledermäuse hin und wieder auch über Gewässerflächen. Die zurückgelegten Entfernungen zwischen Quartier und Jagdgebieten können 10 km betragen
Die Nahrungssuche erfolgt mit schnellen und wendigen Kurven in eher geringer Höhe. In Bezug auf die Nahrung gilt die Große Bartfledermaus als flexibel und frisst hauptsächlich Schmetterlinge und Zweiflügler wie Schnaken, Fliegen und Zuckmücken sowie Spinnen.
Wochenstubengesellschaften von 10 bis über 250 Weibchen finden sich auf Dachböden oder hinter Wandverkleidungen vorzugsweise waldnaher Gebäude und seltener in Baumhöhlen und Fledermauskästen zusammen.

Die Mehrzahl der gesicherten Nachweise der Großen Bartfledermaus im behandelten Gebiet, oft nur Einzeltiere, stammt aus der östlichen Hälfte Nordrhein-Westfalens. Aus der Westfälischen Bucht sind Wochenstubenquartiere mit ca. 70 bis über 100 Weibchen bekannt. Aber auch im Sauer- und Siegerland gibt es einzelne Wochenstuben. Große Bartfledermäuse können Entfernungen von bis zu 250 km zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren zurücklegen. In Stollen nicht nur des Berglandes, in Felsenbrunnen und Naturhöhlen wurden winterschlafende Große Bartfledermäuse, in z. T. beachtlicher Zahl, festgestellt. Große Bartfledermäuse zeigen wie andere Fledermausarten ein spätsommerliches Schwärmverhalten an ihren Winterquartieren. Bedeutende Schwarm- bzw. Winterquartiere befinden sich im Kreis Siegen-Wittgenstein, wie auch im Eggegebirge, im Sauerland und im zentralen Münsterland. Kenntnislücken zur Verbreitung der Art bestehen besonders im Rheinland nördlich der Eifel sowie im westlichen Münsterland.

Die Mehrzahl der gesicherten Nachweise der Großen Bartfledermaus im behandelten Gebiet, oft nur Einzeltiere, stammt aus der östlichen Hälfte Nordrhein-Westfalens. Aus der Westfälischen Bucht sind Wochenstubenquartiere mit ca. 70 bis über 100 Weibchen bekannt. Aber auch im Sauer- und Siegerland gibt es einzelne Wochenstuben. Große Bartfledermäuse können Entfernungen von bis zu 250 km zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren zurücklegen. In Stollen nicht nur des Berglandes, in Felsenbrunnen und Naturhöhlen wurden winterschlafende Große Bartfledermäuse, in z. T. beachtlicher Zahl, festgestellt. Große Bartfledermäuse zeigen wie andere Fledermausarten ein spätsommerliches Schwärmverhalten an ihren Winterquartieren. Bedeutende Schwarm- bzw. Winterquartiere befinden sich im Kreis Siegen-Wittgenstein, wie auch im Eggegebirge, im Sauerland und im zentralen Münsterland. Kenntnislücken zur Verbreitung der Art bestehen besonders im Rheinland nördlich der Eifel sowie im westlichen Münsterland.

Literatur:

  • DIETZ C, KIEFER A (2014): Die Fledermäuse Europas. Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 400 S.
  • MEINIG H, VIERHAUS H, TRAPPMANN C, HUTTERER R (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Säugetiere in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung, Stand August 2011, in LANUV (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 2011. LANUV-Fachbericht 36, Band 2: 49-78.
  • MESCHEDE A, HELLER K-G (2002): Ökologie, Wanderungen und Genetik von Fledermäusen in Wäldern - Untersuchungen als Grundlage für den Fledermausschutz. In Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 71. Bundesamt für Naturschutz Bonn-Bad Godesberg 2002
  • TAAKE K-H (1984): Strukturelle Unterschiede zwischen den Sommerhabitaten von Kleiner und Großer Bartfledermaus (Myotis mystacinus und M. barndti). Nyctalus 2: 16-32.

Textautor

Frauke Meier und Christina Backhaus

Empfohlene Zitierweise

Meier F, Backhaus C (2024): Große Bartfledermaus (Myotis brandtii).In: AG Säugetierkunde NRW — Online-Atlas der Säugetiere Nordrhein-Westfalens. Heruntergeladen von saeugeratlas-nrw.lwl.org am 16.05.2024

Beobachtungen

 

  lade die Beobachtungen ...